33. Milano - Taranto 07. – 13. Juli 2019
MILANO – BREGANZE ( VI)
VICENZA- FIRENZE
FIRENZE – TIVOLI (RM)
TIVOLI (RM) – S.GIOVANNI ROTONDO (BA)
S.GIOVANNI (FG) – BITONDO (FG)
BARI - TARANTO
Im Jahr 1932 fand zum ersten Mal das legendäre Motorradrennen von Mailand nach Taranto statt. Nachts wurde in Mailand gestartet und danach ging es ohne ernstzunehmende Pause in einem Rutsch bis ganz runter in den Absatz des italienischen Stiefels. Leider wurde das Rennen 1956 beendet, weil nach einem tragischen Unfall alle Rennen auf öffentlichen Straßen in Italien verboten worden waren. Einige Jahre später, genauer 1987, griff Franco Sabatini die alte Tradition wieder auf und schaffte es tatsächlich, eine Erinnerungsfahrt des historischen Rennens auf die Beine zu stellen.
Eigentlich wollten Erwin & ich mal die Mi-Ta als Verkoster fahren, die mit neuzeitlichen Motorrädern gefahren werden kann, das sind jene, die die Etappenziele auf ihre Kulinarik und Aufmachung bewerten und so dann eine Rangliste erstellt wird, die dann später veröffentlicht wird. Jedes Etappenziel wird von einem ansässigen Motorrad Club organisiert.
Unser Club Mitglied und Freund Helmut Krings stellte uns zwei Ducati 250 cc Scrambler aus den 60er Jahren zur Verfügung, mit den Worten, fahrt doch das „Rennen“ wieder mal in der Oldtimerklasse. Sehr gerne nahmen wir das Angebot an und fuhren mit Helmut, Jo, Dieter & Stuart an der 33. Milano-Taranto mit.
Wir fuhren bereits am Samstag zum Hotel in Novegro (Mailand), dasselbe Hotel das wir immer am Oldtimermarkt belegen. Mit dabei, Tommy Naldi, der Sohn von Erwin, der uns während dem Rennen uns mit dem Van begleitete.
Im Hotel angekommen, konnten wir bereits viele Freunde begrüssen, Helmut & Britta waren bereits mit diversen Motorrädern eingetroffen. Britta & Trix fuhr während den Rennen den Bus mit Ersatzteilen. Wir machten die Motorräder für die Abnahme am Sonntagnachmittag bereit, denn ab 16:00 Uhr mussten die Fahrzeuge vorgeführt werden. Technisch alles ok.
Startnummer gefasst, jetzt warten bis 0:00 Uhr Mitternacht.
Inzwischen waren Jo, Trix & Dieter Stuart & Brenda auch eingetroffen. Wir gingen alle noch italienisch essen.
Erwin, Dieter & ich starteten um 0:48 Uhr mit wenig Licht (6V). Helmut, Jo & Stuart waren 2 Minuten vor uns gestartet.
Kurze Zeit später gab die Maschine von Erwin kein Licht mehr. Erwin setzte sich hinter mich und Dieter gab von hinten Volllicht, so konnten wir wenigstens die Strasse ein wenig ausleuchten. Das erste Etappenziel erreichten wir ca. 1,5 Stunden nach dem Start und das Endziel Breganze ca. 12:00 Uhr nach 356 Kilometern. Anschliessen Motorräder kontrollieren, schrauben, ausruhen. Am Abend war ein Galaabend im ehemaligen Laverda Werk organisiert, weil Laverda dieses Jahr 70 Jahre feierte. Da werden allerdings keine Motorräder mehr gebaut sondern Mähdrescher. Der zweite Tag führte uns nach Florenz weitere 320 Kilometer
bei Hitze und zimlichem Verkehrschaos in Florenz. Das Motorrad von Erwin gab kurz nach dem Start den Geist auf, ausgerechnet auf einer viel befahrenen Strasse. Schnell runter dachte ich mir und schob Erwin mit einem Bein ca. 1,5 Kilometer zu einer Tankstelle „und das mit Rechtsschaltung“. Den Fehler konnte Dieter schnell eruieren, die Vergaserdüse hatte sich ins Schwimmergehäuse verabschiedet. Die 3.Etappe führte uns nach Tivoli und wieder 365 Kilometer. Die Strassen waren zum Teil sehr schlecht, viele Schlaglöcher, abgesenkte Strassenkanten etc. die Motorräder verkrafteten die Unebenheiten relativ gut, nur unsere „Hintern“ & „Handgelenke“ machten sich langsam bemerkbar. - einfach nicht beachten, dachten wir ;-)
Die 4.Etappe brachte uns nach S.Giovanni Rotonto weitere 381 Kilometer. Neben den zum Teil schlechten Strassen, kam jetzt noch die grosse Hitze dazu. Am Freitag fuhren wir nach Bitonto auch da, 381 Kilometer. Jetzt konnten wir das Endziel förmlich riechen, denn die letzte Etappe führte uns von Bari nach Taranto mit „lächerlichen“ 155 Kilometern.
Wir hatten alle das Glück, das Ziel in Taranto ohne Stürze und grösseren Schäden zu durchfahren. Nicht selbstverständlich, gab es doch viele Stürze und Motorräder die es nicht bis ins Ziel geschafft hatten.
Am Ende reichte es mir sogar für den Sieg in der 250 cc Klasse…Jee!
Einen herzlichen Dank gebührt Tommy, Britta & Trix für die Top Begleitung, die stets immer zur Stelle waren, Helmut für die bereitgestellten Motorräder.
Sportwart Schuler Ruedi